Knötchenflechte


Die Knötchenflechte (Lichen ruber planus) ist eine nicht ansteckende, subakut bis chronisch verlaufende, oft juckende entzündliche Erkrankung der Haut- und/oder Schleimhäute ungeklärter Ursache. Die Erkrankungs-dauer liegt zwischen 1 Monat und 8 Jahren. Die Knötchenflechte ist gekennzeichnet durch einen typischem klinischem Befund und feinge-weblichen  Besonderheiten wie die Zerstörung basaler Keratinozyten durch zytotoxische T-Zellen und einem charakteristischem Verteilungs-muster.

 

 

Beim Lichen ruber planus gibt es unterschiedliche Verläufe. Es gibt einen akuten Verlauf mit Abheilung innerhalb eines Jahres bis hin zu jahre-langem oder jahrzehntelangem chronischem Verlauf. Spontanremissionen sind möglich. Jahrelang bestehende Schleimhautveränderungen sind als fakultative Präkanzerosen anzusehen!

 

Die Therapie richtet sich nach dem klinischen Aspekt und dem Verlauf. Behandlung des Juckreizes steht in vielen Fällen im Vordergrund.


Externe Therapie:
Bei umschriebenem symptomarmem Befund wirken mittelstarke Cortison-präparate gut, in hartnäckigen Fällen müssen auch starke wirksame Cortisonpräparete, ggf. unter Okklusion aufgetragen werden. Gute Erfolge erreicht man auch durch Unterspritzen der Herde mit Cortison-Kristall-Suspension. Allerdings ist diese Behandlung schmerzhaft.

 

Als Off-Label-Use können topisch Tacrolimus oder Pimecrolimus eingesetzt werden. Beide Substanzen sind insbesondere bei Schleimhautbefall wirksam. Wegen der nicht bekannten Langzeitwirkungen dieser Medika-mente und der im Tierversuch nachgewiesenen Kanzerogenität von Pimecrolimus ist die Indikation für die Therapie mit Calcineurininhibitoren aber äußerst streng zu stellen!

Bestrahlungstherapie:
PUVA: Bei ausgedehnten Formen, die den ganzen Körper überziehen, eignen sich PUVA-Bade-Therapie, eine Re-PUVA-Therapie (PUVA + Acitretin) oder eine systemische PUVA-Therapie. Erfolge zeigen sich in ca. 80-90% der Fälle.

Interne Therapie:
Bei ausgedehntem Befall kann eine Therapie mit Acitretin durchgeführt werden. Die Behandlung mit systemischen Retinoiden erreicht die höchste Abheilungsrate. 
Bei starker Ausprägung kann Acitretin in Kombination mit  Cortoson verabreicht werden.

Beim therapieresistenten Lichen planus erosivus mucosae sind stärkere lokale oder auch systemische immunsuppressive Maßnahmen notwendig.

 

Naturheilkundlich kann eine externe Phytotherapie durchgeführt werden: Juckreizstillende Pflanzeninhaltsstoffe mit Kühleffekt wie: Campher, Minz-oder Pfefferminzöl, Menthol in DAC-Creme als Basisgrundlage und Capsaicin.